Die Ursprünge von LEGO® SERIOUS PLAY®: Von der Strategieplanung zum spielerischen Innovationswerkzeug

In der heutigen Geschäftswelt suchen Unternehmen ständig nach neuen Wegen, um Innovationen zu fördern, die Zusammenarbeit zu verbessern und strategische Entscheidungen zu treffen. Eine Methode, die in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist, ist LEGO® SERIOUS PLAY® (LSP). Aber woher stammt diese innovative Herangehensweise und wie hat sie sich entwickelt?

Von der Strategieplanung zur kreativen Problemlösung

Die Ursprünge von LSP lassen sich bis in die 1990er-Jahre zurückverfolgen. Johan Roos und Bart Victor gelten als die Väter der Methode. Beide waren damals Professoren am International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne und forschten an alternativen Ansätzen zur klassischen Strategieplanung.

Das “Real-Time Strategy”-Konzept (RTS)

Das Ergebnis ihrer Forschung war das “Real-Time Strategy”-Konzept (RTS). Dieses basierte auf mehreren Prinzipien:

✔ Interaktion aller Beteiligten statt einseitiger Präsentationen

✔ Vereinfachung von Komplexität durch visuelle und haptische Elemente

✔ Einsatz von Metaphern & Storytelling, um abstrakte Konzepte greifbar zu machen

Die Zusammenarbeit mit LEGO®

1996 wurde das Konzept erstmals in der Praxis angewendet – und zwar nicht irgendwo, sondern direkt bei LEGO® selbst! Gemeinsam mit dem damaligen LEGO®-CEO Kjeld Kirk Kristiansen entwickelten Roos und Victor einen Prozess, der dem Management half, eine neue Unternehmensstrategie zu definieren.

Die Methode wurde daraufhin von Robert Rasmussen, damals Head of Research & Development, weiterentwickelt. Sie war so erfolgreich, dass sie später auch außerhalb von LEGO® eingesetzt wurde.

Vom internen Tool zur Open-Source-Methode

Obwohl LEGO® SERIOUS PLAY® vielversprechend war, gelang der weltweite Durchbruch erst 2010, als die Methode unter einer Creative Commons Lizenz freigegeben wurde. Seitdem kann sie von jedem genutzt und weiterentwickelt werden – was zu einer Vielzahl neuer Anwendungsmöglichkeiten geführt hat.

Die wissenschaftlichen Grundlagen von LEGO® SERIOUS PLAY®

LSP basiert auf mehreren psychologischen und lernwissenschaftlichen Konzepten:

🔹 Konstruktionismus (Seymour Papert): Lernen ist effektiver, wenn es Teil einer aktiven, kreativen Erfahrung ist.

🔹 Flow-Theorie (Mihály Csíkszentmihályi): Menschen sind besonders kreativ und produktiv, wenn sie in einen Zustand völliger Vertiefung gelangen.

🔹 Social Cognition: Durch den Austausch in der Gruppe entstehen neue Perspektiven und Lösungen.

LEGO® SERIOUS PLAY® heute

Heute wird LEGO® SERIOUS PLAY® weltweit in verschiedenen Organisationen eingesetzt, darunter Apple, IKEA und IBM. Es dient zur Förderung der Kreativität bei organisatorischen Veränderungen, der Ideenentwicklung und Innovationen. Die ursprüngliche LEGO® SERIOUS PLAY®-Methode wird durch die Weiterentwicklung der LSP-Community allmählich verwässert, was die Vielfalt der Einsatzzwecke jedoch potenziert.

Trotz seiner Ursprünge in der Strategieplanung hat sich LEGO® SERIOUS PLAY® zu einem vielseitigen Werkzeug für verschiedene Anwendungen entwickelt. Die Methode fördert die freie Meinungsäußerung und ermöglicht es den Teilnehmern, ihre Identität durch spielerische, metaphorische Darstellungen auszudrücken. LSP bietet Forschern die Möglichkeit, ein tieferes Verständnis für die sozialen Dimensionen zu gewinnen, Räume für den Wissensaustausch mitzugestalten und ein tiefes Verständnis für sozial konstruierte Beziehungen und Realitäten zu entwickeln.

Fazit: Mehr als nur ein Spiel

LEGO® SERIOUS PLAY® zeigt, dass spielerisches Denken und ernsthafte Problemlösung kein Widerspruch sind. Die Methode hat sich von einem internen Strategie-Tool zu einer weltweit anerkannten Innovationsmethode entwickelt – mit unzähligen Anwendungsmöglichkeiten.

Bist du bereit, die Kraft von LEGO® SERIOUS PLAY® selbst zu erleben?