Sonja Kupferschmid im Interview: LEGO Serious Play im Coaching

Wie bist du auf LEGO Serious Play gekommen?
SONJA: Zeitschriften, Buchtipps, Social Media. Als Coaching-Ausbildungsstätte sind wir stets mit offenen Augen und gespitzten Ohren unterwegs. LEGO Serious Play ist ein Begriff, der beim ersten Mal hören grosse Aufmerksamkeit zieht. So habe ich auf gängigen Medien – Fachzeitschriften, Buchtipps und Social Media – schon früh von der spielerischen Methode gehört.

Du hast das zertifizierte Daily Play Training absolviert, in dem wir den Einsatz der magischen 56 LEGO-Steine trainiert haben. Wie hast du persönlich den Trainings-Tag erlebt?
SONJA: Erfrischend, kreativ, lebendig, unkompliziert. Es war sehr erfrischend! Was durch nur 56 LEGO-Steine für eine unkomplizierte Kreativität entsteht, ist atemberaubend. Das Training war lebendig und wie erwartet verspielt und doch unwahrscheinlich theoriegeleitet und fundiert.

Was waren deine ersten Gedanken zu Anwendungsgebieten für Coaching mit der LEGO Serious Play Methode?
SONJA: Oh cool – lässt sich sehr gut kombinieren mit meinen anderen Tools und in den Coachingablauf einbauen. Sei es für die Visualisierung/Reflexion/Schildern der Ausgangslage, der Lösungsarbeit, Zielarbeit oder auch Evaluation fürs Einzel- und Gruppensetting.
Nicht nur die umfangreiche Methode, sondern und vor allem auch die Grundidee entzückte mich. Mein erster Gedanke: Oh cool! LEGO Serious Play lässt sich gut kombinieren mit zahlreichen Coaching-Tools. Sei es für die Visualisierung von komplexen Ausgangslagen, zur Reflexion sowie für die Lösungs- und Zielarbeit. Zur Evaluation für Einzelbegleitungen und im Gruppensetting ist die Methode als solche, wie auch in Kombination mit weiteren Ansätzen beinahe endlos einsetzbar.

Welche Anwendungsgebiete kamen mit etwas Abstand und “drüber schlafen”?
SONJA: Prozessreflexion. Als ich die Eindrücke verarbeitet habe, ist mir genau das widerfahren, wofür LEGO Serious Play steht: Möglichkeiten erschienen unübersehbar, allem voran der Vorteil für die überaus wichtige Prozessreflexion in Begleitungen.

Inwiefern kommt die Arbeit eines*einer Coach und einer*einem Facilitator*in der LEGO Serious Play Methode zusammen?
SONJA: Sehr viele Schnittstellen. LSP kann den Werkzeugkoffer eines Coaches gut ergänzen und ein Facilitator sollte über eine Coachinghaltung verfügen und die Phasen eines Coachings kennen.
Beide Arbeitsweisen haben enorm viele Schnittstellen. LEGO Serious Play kann den Werkzeugkoffer eines Coaches gut ergänzen und genauso kann die Coachinghaltung die Arbeit eines Facilitators bereichern. Es ist ein grosser Vorteil, wenn ein Facilitator die verschiedenen Phasen eines Coachingprozesses kennt.

Was entsteht durch diese Kombination Coaching & Facilitation der LEGO Serious Play Methode?
SONJA: Ein bunter Blumenstrauss und nachhaltiges LSP.
Durch das Zusammenführen beider Ansätze entsteht ein bunter Blumenstrauß an Verwendungsmöglichkeiten. Verspieltes Coaching und nachhaltiges LEGO Serious Play wird dadurch möglich.

Wo siehst du im Coaching die grösste Wirkung von LEGO Serious Play?
SONJA: Lösungsarbeit. Im Coaching geht es stets darum, die Kundin oder den Kunden oder auch Teams sowie Organisationen auf dem Weg zu eigens kreierten Lösungen zu begleiten. LEGO Serious Play kann die Lösungsarbeit durch Spiel, Konstruktivismus und Imagination nicht nur vereinfachen, sondern auch erweitern. Dabei ist die Wirkung der Hand-Hirn-Verbindung von zentraler Bedeutung.

Wie würdest du die Wirkung von LEGO Serious Play im Coaching beschreiben?
SONJA: Durch das Visualisieren vielseitiger und komplexer Ausgangslagen werden Verbindungen und Zusammenhänge sichtbar und benennbar. Die Kreativität – welche massgebend für die Entstehung einer individuellen Lösung ist – wird hervorgekitzelt und gefestigt.

Wie empfiehlst du Coaches LEGO Serious Play im 1:1 einzusetzen?
SONJA: Gerade in Sachen Persönlichkeitsentwicklung und Ressourcenaktivierung empfiehlt sich die Arbeit mit den bunten Bausteinen. Bei der Begleitung von Führungskräften und deren Entwicklung kann ein partizipativer Ansatz trainiert und gefestigt werden.

Wie empfiehlst du Coaches LEGO Serious Play in Gruppencoachings einzusetzen?
SONJA: Der spielerische Ansatz von LEGO Serious Play hilft Coaches in Gruppensettings dabei, Beziehungen innerhalb eines Teams zu verbildlichen und diese zu festigen. Dadurch ergibt sich eine geteilte Vorstellung der Zusammenarbeit und kohäsives Miteinander.

Wo siehst du Grenzen im Coaching mit LEGO Serious Play?
SONJA: Wie überall: ein Tool ist nie eine Eierlegendewollmilchsau und wenn der Coach es nicht toll findet, sollte er das Tools auch nicht anwenden.
Die Grenzen von LEGO Serious Play sind die, welche bei allen Tools gelten: LEGO Serious Play ist nicht eine Einheitslösung für alles, vor allem wenn der Coach die Methode nicht toll findet, sollte er oder sie das Tool auch nicht einsetzten.

Wo würdest du LEGO Serious Play im Coaching nicht empfehlen?
SONJA: Mit ein wenig Kreativität und Erfahrung lassen sich die einzelnen Vorteile von LEGO Serious Play in allen Coachingphasen und Situationen einsetzten. Ansonsten gilt, was vorher bereits erwähnt wurde: Coaches sollten dieses Tool nicht anwenden, wenn sie davon nicht überzeugt sind.

Was macht für dich LEGO Serious Play im Vergleich zu anderen Methoden wertvoll?
SONJA: Die Vielfalt und wortwörtlich grenzenlose Verwendungsmöglichkeit. Mit LEGO Serious Play können Teams, Organisationen und Einzelpersonen gleichermassen nachhaltig begleitet werden.

Mit welchen (Coaching) Methoden lässt sich LEGO Serious Play deiner Meinung nach wunderbar kombinieren oder weiterarbeiten? Wozu?
SONJA: Die Beziehungsgestaltung in Gruppencoachings lässt sich bestens mit LEGO Serious Play zusammenführen. Auch im Einzelsetting bietet die LEGO Methode Verbindungsmöglichkeiten, beispielsweise mit der Figurenaufstellung.

Wie wirst du LEGO Serious Play in deiner Arbeit als Geschäftsführerin vom Coachingzentrum einsetzen?
SONJA: Ich werde dieses Tool weiter verfolgen und freue mich auf Kommendes. LEGO Serious Play ist in der hauseigenen Bibliothek des Coachingzentrums Olten bereits bestens vertreten. Unsere Organisation wird sich – wie alle anderen – im Laufe der Zeit weiterentwickeln und dabei ist es von grossem Wert, die Methode und deren Grundsätze zu kennen.

Warum möchtest du als Coachingzentrum LEGO Serious Play euren Student*innen zugänglich machen und in euer Programm aufnehmen?
SONJA: Im Coachingzentrum Olten legen wir besonderen Wert auf Methodenvielfalt und auch darauf, die Werkzeugkisten unserer Teilnehmenden modern und innovativ zu bestücken. Ich sehe grosses Potential in der Methode von LEGO Serious Play und liebe es, zukunftsorientierte Tools in unserem Programm zu platzieren.
Was wirst du euren Student*innen über LEGO Serious Play erzählen? Dass es ein cooles Tool und eine Weiterbildung wert ist.
Ich werde ihnen den wachsenden Kosmos rund um die bunten Bausteine vorstellen und sie dazu motivieren, LEGO Serious Play als zukunftsreiche Weiterbildung ins Auge zu fassen. Mit der Nase im Wind sind wir stets bestrebt uns weiter zu entwickeln, um den Teilnehmenden unsere Best Practice verwoben mit aktuellen Tools und neuesten Theorien mit auf diesen Weg zu geben.

Lust bekommen, selber das zertifizierte Training zu machen?

In Zusammenarbeit mit dem Coachingzentrum Olten bieten wir zertifizierte 1-Tages-Trainings in Zürich an.
Wir erkunden die Anwendungen der Methode aus den Bereichen Coaching und Beratung und lernen den Einsatz in Gruppen sowie in 1:1-Gesprächen.

Das +

Ausserdem bekommst du gleich drei einzigartige “Plus”:

1. Eine einmalige Session (30 Min) mit deinem Trainer nach dem Trainingstag (z.B. Reflexion, Review, Workshop-Vorbereitung).
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2. Weiterführender Austausch in den Communities. Entweder in der Linkedin Group (freier Zugang für zertifizierte Facilitator*Innen) oder in der Mission Community (Jahresmitgliedschaft) mit  inhaltlichem Erfahrungs-Austausch, gemeinsamen Aktionen und der Option auf Auftragsvermittlung
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3. Volunteering: Du hast die Möglichkeit, bei echten Sessions deiner Trainer dabei zu sein und zu assistieren oder einfach zu beobachten (Shadowing).